Viele Welten

(mittel)
Wenn man als junger Mann in einer sternenklaren Sommernacht mit einer schönen jungen Dame in einem romantischen Park spazieren geht – worüber unterhält man sich am besten?
Diese Sterne dort oben heißen „Fixsterne“, weil sie keine eigene Bewegung ausführen, abgesehen von der des ganzen Firmaments, das sie mit sich führt. Zwischen diesem und der Erde befinden sich, in unterschiedlichen Abständen, die Sonne, der Mond, und die anderen fünf Sterne, die „Planeten“ genannt werden: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. ...
Fontenelle
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Kommentar

Natürlich ist es der junge Mann, der in einer so schönen Nacht einen langen astronomischen Vortrag hält. Eigentlich hatte er das gar nicht beabsichtigt. Aber als er angesichts der Sterne seine Lieblingsidee erwähnte, dass es da draußen im Universum viele „Welten“ wie die Erde geben könnte, war die Dame an seiner Seite neugierig geworden. Und so musste er eben ganz von vorne anfangen.

Wann könnte dieser Dialog stattgefunden haben?
17. Jhd.

Autor und Werk

Bernard de Fontenelle, 1657-1757
„Entretiens sur la pluralité des mondes“, also Gespräche über die Pluralität der Welten, von 1686.
In diesem Buch gibt Fontenelle eine Einführung in die damals aktuelle Astronomie, nämlich die des René Descartes. Im gleichen Jahr hatte allerdings Isaac Newton seine berühmten „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica“ zur Veröffentlichung vorbereitet, die bekanntlich auch heute noch aktuell sind – im Gegensatz zu den (naturwissenschaftlichen) Theorien von Descartes.

Verben

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20180921


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